Etwa 50-60% aller Männer sind vom Haarausfall betroffen. Hauptursache des Haarausfalls beim Mann ist normalerweise die sogenannte androgenetische Alopezie, das heißt der erblich bedingte Haarausfall. In diesen Fällen handelt es sich nicht um einen krankhaften Haarausfall sondern einen vereerbten, hormonell bedingten.

haarausfall bei maennern

Jeder Mensch verliert täglich bis zu 100 Haare. Dies wird allerdings normalerweise nicht bemerkt, da nach einer Ruhephase der Haarwurzel neue Haare nachwachsen.

Wichtig ist es, vor der Entscheidung zur Haartransplantation , die Ursache des Haarausfalls zu ergründen.

Stoffwechselstörungen, wie z.B. durch Schilddrüsenerkrankungen, oder ein Ungleichgewicht von Vitaminen oder Spurenelementen können ebenfalls die Ursache sein und zu Haarausfall führen. Bakterielle Infektionen oder mykotische ( Pilzbedingte ) Infektionen können auch zu Haarverlust führen und sollten unbedingt ausgeschlossen werden. Die Therapie wäre in diesen Fällen eine ganz andere. Auch übermäßiger Streß und bestimmte Medikamente können den Haarausfall begünstigen.

Sollten all die erwähnten Ursachen ausgeschlossen worden sein, liegt meistens eine erblich bedingte Überempfindlichkeit der Haarwurzel gegenüber den männlichen Hormonen vor. Hierbei handelt es sich um das Dihydrotestosteron. Oft tritt bereits in jungen Jahren , hormonell bedingt , eine Schädigung der Haarwurzel ein.

Liegt erst einmal eine Schädigung vor, kann keine Haarwurzel mehr gebildet werden. Diese Empfindlichkeit gegenüber Hormonen ist von Person zu Person unterschiedlich. Die Haarwurzeln im Bereich der Stirn sind sehr empfindlich und sind oft die allerersten die reagieren, mit der Folge von Geheimratsecken. Die vererbte Empfindlichkeit der Zellen die die Haare bilden, kann somit nicht als Krankheit angesehen werden. Die getesteten Hormonspiegel liegen fast immer im Normbereich. Die Ursache für diese Art des Haarausfalls ist eine überdurchschnittliche Produktion des Hormons Dihydrotestosteron (DHT). Das DHT mindert, durch eine genetisch bedingte Überempfindlichkeit, das gesunde Wachstum und Folge ist ein Ausbleiben neuer Haarzellproduktion.

Es ist eher der erblich bedingte Faktor der bestimmt, wann der Haarausfall einsetzt und wie stark er sich fortsetzt.

Der Haarausfall beim Mann wird mit der sogenannten Hamilton-Skala bewertet. Wichtig ist zu wissen, dass die hormonunempfindlichen Haare sich am unteren Hinterkopf und über den Ohren befinden und nicht vom Haarausfall betroffen sind.

Diesen Nutzen machen sich die Haartransplantationschirurgen zu eigen und nutzen den unteren Haarkranz als Entnahmestelle der Haarfollikel.

Hamilton-Norwood Skala

Zur Einschätzung über die Schwere des Haarverlustes hilft die sogenannte Hamilton-Norwood-Skala. Hiermit kann man das aktuelle Stadium des Haarverlustes einstufen. Sie ist ein wichtiges Hilfsmittel um eine Haartransplantation bei erblich bedingtem Haarausfall richtig zu planen und durchzuführen. Durch die Einteilung in verschiedene Stadien kann die ungefähre Anzahl an einzupflanzenden Haarfollikeln ermittelt werden.

Stadium : Empfehlung für die Anzahl der benötigten Grafts pro Haartransplantation
Stadium I-III : ca. 1000-1500 Grafts
Stadium IV : ca. 2000 Grafts
Stadium V-VII: ca. 4000-5000 Grafts

Das Hamilton-Norwood Schema unterteilt den androgenetischen Haarausfall in 7 Stufen ( I-VII )

I : geringes Zurückgehen des frontalen Haaransatzes
II: Frontaler und temporaler Haarausfall mit Bildung von Geheimratsecken, die sichtbar werden, jedoch nicht über eine zwei Zentimeter vor den äußeren Gehörgang gedachte Verbindungslinie hinaus.
III: Geheimratsecken reichen Richtung Hinterkopf, also über die vor dem Gehörgang gedachte Verbindungslinie hinaus.
IV : weiterer Haarverlust im Scheitelbereich oder frontaler Haarverlust überschreitet Stadium III.
V : Zonen des ausgeprägten Haarverlustes frontal oder auf dem Scheitel werden nur noch durch eine schmale Zone der Behaarung voneinander getrennt. Das Haar an Hinterkopf und Schläfe nimmt Hufeisenform an.
VI : Gebiete des Haarverlustes in Stirn und Scheitelregion sind ineinander übergegangen. Laterale Ausbreitung der haarlosen Areale.
VII : vom ursprünglichen Haarwuchs verbleibt nur ein schmales Band welches sich von den Ohren zum Hinterkopf herum zieht.